Was ich noch nicht erwähnt hatte: Vor unserem ersten Strandbesuch hatte ich vergessen, gewisse unwichtige Stellen mit Sonnencreme zu bearbeiten bzw. dieses anzufordern. Neben den Beinen war das der Rücken. Ohne rumheulen zu wollen, hatte ich lange nicht mehr so einen Sonnenbrand. Sofort abends wurde ein Super After Sun Wundermittel von irgendeinem Jack (Panama?) beschafft, um den Schmerz zu lindern. In sofern war ich froh, dass wir den nächsten Tag nicht am Strand verbrachten. Als mir meine Mitreisenden heute den Wunsch nach einem Strandaufenthalt eröffneten, lehnte ich dankend ab und schickte sie alleine los.
Soweit zur Vorgeschichte. Nach kurzer Überlegung dachte ich, dass ich einmal eines der beiden Hausfahrräder testen könnte, um mir die Zeit zu vertreben. Ratz fatz saß ich auf dem Radl und machte mich auf die Landstraße gen Westen, nicht ohne vorher zu versuchen, die nächsten beiden Straßen quer und direkt gen Süden zum Strand zu kommen. Leider waren beide Straßen Sackgassen. Dranschreiben muss man das dort allerdings scheinbar nicht.
Mein Ziel ist nun also bekannt. Auf zum Strand und mal aus nächster Nähe anschauen, wie das denn mit den ganzen Autos am Strand ist. Ob die Rennen fahren oder nicht, ob die stecken bleiben, … Nach mittlerweile nachgemessenen 7 km auf dem Fahrrad, vorbei am weltgrößten Flughafen von Hatteras stehe ich nun an der Ramp, also dem Weg über die Dünen. Mein Radl kette ich an einem Zaun an und mache mich zu Fuß Richtung befahrbarem Strand. Der Sand ist ganz schön tief, aber irgendwann schaffe ich es durch die Düne und ich bin am Strand.Ich hätte es irgendwie wilder erwartet. Aber eigentlich parken da nur Autos und Leute sitzen nebendran und fischen oder machen nichts.
Vor Forschungsdrang getrieben von der Idee, vielleicht meine strandenden Mitreisenden zu treffen, mache ich mich auf die lange Reise entlang des Autostrand. Der einzige ohne Wagen. Mit Sandalen in der Hand und einer Wasserflasche bewaffnet. Let’s go. Laut singend „I’m walking“ latsche ich so am Strand entlang, als einzigen Gefährten meine Videokamera, mit der ich zu reden beginne. Vorbei an gefährlichen Angelschnüren, „How’re you doin'“ sagenden Passanten, dem Ende des Autostrands, sandburgbauenden Erwachsenen, einer Schutzzone für irgendwas bis hin zum Frisco Pier, einem Fishing Pier, was weit ins Meer hinausgeht. Weiter geht es bis zum ersten offiziellen Strand mit Parkplatz, dort erwarte ich meine restliche Reisegruppe. Nach einem ca. 45minütigen Marsch muss ich feststellen, dass meine Zielpersonen entweder schon wieder heim sind, oder nie da waren. Aus der Traum vom heimgefahren werden. Zurück marsch marsch. Im nachhinein habe ich nachgeforscht, dass die Wegstrecke ca. 3,5 km beträgt. Also zurück zu Frisco Pier, dort Ein Eis und ein Wasser kaufen. Weiter laufen und laufen und immer ein nettes Lied auf den Lippen.
Erstaunlicherweise finde ich keine Ölflecken auf dem Boden oder sonstigen negativen Zeichen von den Autos. By the way. So manches Auto ist hier schon besonders ausgestattet. Manche haben 4 riesen Kühlboxen im Kofferraum, andere haben vorne am Auto eine Art Angel- und Kühlboxhalter angebracht, wo sie bis zu 5 Angeln nebeneinander hochkant transportieren können. Genau genommen fahren da seeeeehr viele Autos mit rum auf den Outerbanks. Zum Glück gibt’s kaum Fußgänger. Bei uns sind ja mittlerweile Kuhfänger verboten. Ich glaube da bräuchte ich dem TUV nicht mit nem Angelhalter zu kommen.
Wohlbehalten komme ich zurück zu meinem Fahrrad und düse zurück zum Home, wo mich auch schon der Rest unserer Reisegruppe erwartet. Natürlich waren sie einen Strand / Parkplatz weiter 😉 Wer hätte das anders gedacht.