Als zukünftiger Anwohner von „Auf den Erlen – Süd“ in Auringen bin ich seit 2-3 Wochen auf das Thema „Gefährlicher Schulweg“ für die Kinder eben dieser Anwohner aufmerksam geworden. Das Problem gestaltet sich wie folgt: Das Neubaugebiet hat 56 Einheiten. Aktuell fahren daraus einige Kinder mit dem Schulbus nach Naurod zur Grundschule. Leider hat man bei der Verkehrs- bzw. Raumplanung das Ganze nicht zu Ende gedacht. Aktuell schickt man nämlich die Kinder zu ihrer Bushaltestelle über eine viel befahrene Landesstrasse, welche – da parallel zur A3 gelegen – durchaus gerne als Stauumfahrung genutzt wird. Es gibt zwar einen Kreisel in der Nähe, der verkehrsberuhigend wirken soll, doch man hat hier keinerlei Zebrastreifen und selbst im Kreisel gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h. Die Bushaltestelle ist hinter einer Eisenbahnbrücke m.E. kaum für den Nichtwisser ersichtlich. Zur Dokumentation habe ich davon einmal ein paar Fotos gemacht.
Zunächst die Anfahrt aus Süden.
Erkenntnisse aus diesen Fotos:
- Die Haltestelle muss angekündigt werden
- Die Geschwindigkeitsvorgabe ist zu hoch
- Die Haltestelle sollte vernünftig ausgebaut werden
Zu letztem Punkt noch folgende Anmerkung: Wer kann sich vorstellen, zig Erstklässler an dieser Bushaltestelle rumspringen zu haben? Nicht nur, dass sie bei schlechtem Wetter zu einem Matschloch wird, fahren die Autos hier mit Tempo 70 an den Kiddies vorbei!!!
Ich finde allerdings, dass es aus der anderen Perspektive, nämlich der Schulwegrichtung auch nicht besser ausschaut. Auch hier habe ich ein paar Fotos gemacht.
Der Schüler kommt aus dem Neubaugebiet und muss dann das erste Mal die Strasse überqueren. Die andere Strassenseite hat keinen Bürgersteig, also kann er nur auf dieser Seite laufen. Die weissen Bordsteine sollen wohl eine Rübergehmöglichkeit suggerieren (möglicherweise ist das ein offizielles Verkehrszeichen, mir auf jeden Fall nicht geläufig). Das war die leichte Übung. Jetzt nur noch über die Landesstrasse!
Das Tempo 30 Schild ist übrigens wegen irgendwelcher Strassenbauarbeiten temporär und genau genommen auch nicht beachtet. Auch hier gilt wieder das Konzept des weiß gefärbten Bordsteins. Wenn man sich hier nun Grundschüler vorstellt, die diesen Weg machen in Verbindung mit A3 Umfahrern, die schnellstmöglich zu ihrer Arbeitsstelle nach Wiesbaden wollen: zum Glück ist noch nichts passiert.
Wenn man nun in den Gedanken noch dazufügt, dass hier ein Startpunkt für Kindergarten-Ausflüge ist für die Kinder der nahe gelegenen Kindertagesstätte Pusteblume ist, wird zumindest mir ganz anders.
Auf der gegenüberliegenden Seite ist die Situation nur bedingt anders. Hier findet sich der Platz in der Breite von „schmalem Bordstein“, hier kann man nur hoffen, dass die Kids schnell genug von dort wegkommen und nicht nach Medenbach müssen. Denn hier gäbe es wieder keinen Überweg. Für Kinder, die auf weiterführende Schulen gehen wollen und hierfür die Haltestelle nutzen, um in der nahegelegenen Vectus-Haltestelle „Auringen-Medenbach“ in entsprechenden Zug in die Stadt zu nutzen, bleibt zu hoffen, dass auch diese den Richtigen Moment zur Überquerung der Strasse nutzen.
Mittlerweile hat sich in Auringen selbst eine Protestwelle formiert. Viele Unterschriften wurden gesammelt, um die politischen Lenker der Stadt auf dieses Problem aufmerksam zu machen (merkwürdigerweise haben sie es selbst nicht erkannt). Auch der Wiesbadener Kurier hat mittlerweile über das Problem in einem Artikel berichtet. In diesem Artikel sieht es so aus , dass nur ein Papi ein Problem mit der Situation hätte. In Wirklichkeit wurde bereits eine Vielzahl von Unterschriften gesammelt, deren Eigentümer die verkehrstechnische Lösung fordern. Auch die Politik scheint nun wachgerüttelt und hat das ganze in einem Ortstermin (zusammen mit dem Busbetreiber ESWE) analysiert. Leider bisher ohne kommuniziertes Ergebnis.
Ich persönlich würde mich freuen, wenn diese Informationen in Wiesbaden und Umgebung weiter kommuniziert werden und vielleicht den oder die richtigen erreichen, damit etwas bewirkt werden kann – bevor etwas passiert! Danke.
Ich kann zu dem Thema schon einmal meinen eigenen Tweet zitieren:
Das Thema „Gefährliche Bushaltestelle“ in #Auringen bleibt Thema in #Wiesbaden http://bit.ly/aSRDhH . Man erarbeitet und denkt nun nach.
Der Artikel beschreibt u.a. die Situation einer privaten Verkehrsmessung, wie auch die Tatsache, dass mehr als 600 Unterschriften für eine Lösungsfindung gesammmelt wurden und dass eine private Bürgerinitiative existiert.
Tja, da alle beteiligten Entscheidungsträger die Situation offenbar nicht veränderungwürdig sehen (will heißen: keiner hat Lust Geld in die Hand zu nehmen), lassen sie´s darauf ankommen, dass irgendwer platt gefahren wird (vielleicht eine Rentnerin aus Medenbach auf dem Weg zum Edeka – schlimmstenfalls ein Kind (das gibt miese Schlagzeilen …)). Dableibt nach Bitten und Betteln wohl nur die nächste Stufe: Widerstand!