Ocracoke, die Zweite: Die Rückkehr der Killermücken

Naja, eigentlich waren sie wohl noch da die Killermücken, aber lasst uns am Anfang anfangen: Nachdem ich immer wieder lesen musste, dass Herr Dr. Beach den Ocracoke’schen Strand als einen der besten in den USA deklariert hat, begann ich mich zu schämen, ihn nicht gesehen zu haben. Auch den Nature Trail wollte ich eigentlich noch inspizieren. Umso besser, dass wir noch einen unverplanten Tag hatten und somit für diesen Tag ein Ziel.
Die Wartezeit an der Fähre (siehe der Bericht zu Ocracoke I) verkürzten wir durch Shopping im Souvenir Laden. Eigentlich kam die Fähre aber ratz fatz und schnell waren wir auf der Insel. Auf der Suche nach dem Nature Trail, den wir als erstes ablaufen wollten – mit seiner 3/4 mile und den geschätzten 30 Minuten Laufzeit auch durchaus als kinderfreundlich eingestuft- fahren wir einmal bis ins Dorf (anderes Ende der Insel). Nach Studium der Karte (ja, immer im Nachhinein machen)=, stellen wir fest, dass wir den Parkplatz schon passiert haben müssen. Also wieder zurück. Tatsächlich finden wir Parkplatz und Trail. Das Schild ist so schlau aufgestellt, dass man es nur sehen kann, wenn man von Dorf in Richtung Fähre unterwegs ist.
Geduscht in Autan, gerüstet mit Kinderwagen und Wasser machen wir uns auf den Weg. Was wir hier allerdings erleben, ist nicht mehr schön. Die Moskitos fallen uns förmlich an und selbst eine direkte Autandusche hilft nicht wirklich. Und wie erkläre ich einem Kleinkind, dass ich es anfange zu hauen – überhaupt und grundlos… Nachdem wir uns nun alle 1-2 heruntergehauen haben, beschließen wir, daß wir das auch nur 30 Minuten nicht durchhalten wollen und spurten zurück zum Auto. Zum Glück sind wir ja nur 50 Meter weit gekommen. Im Auto sitzend killen wir die letzten mit eingeschleppten Mücken und schauen belustigt der Dame zu, die gerade ihren Hund Gassi führt, sie hatte wohl kein Autan. Für mich ist klar: So muss Schuhplattler entstanden sein. Also ab zum nächsten Strandparkplatz. Da wir ja schon einmal hin und her gefahren sind, wissen wir, wo es hingehen soll. Wir entscheiden und für einen Strandaccess mit Dusche am Parkplatz und laufen über die Dünen. Der Strand ist wirklich schön, sehr breit. Interessanterweise ist dies eine Stelle, an der sich Autos und Fußgänger den Strand teilen, was bedeutet, dass ab und zu mal ein Auto vorbeikommt, was mein Stranderlebnis nicht wirklich beeinträchtigt.

Der Strand ist weit und die Autos stören uns nicht
Der Strand ist weit und die Autos stören uns nicht

Interessanterweise entdecke ich im Meer etwas, was ich für Delphine halte. Meinen Sonnenstich hatte ich ja schon. Man sieht immer wieder schwarze Flossen aus dem Wasser kommen. Ähnliches berichteten meine Mitreisenden schon von dem Tag, an dem ich wegen Sonnenbrand nicht richtig am Strand war. Ich versuche natürlich, das alles zu fotografieren. Hat aber nur mäßig geklappt. Während man das Deer auf dem Cape Hatteras Parkplatz m.E. noch erkennen kann, habe ich hier nur schwarze Pixel im Hintergrund. Vielleicht der schwarze Hai? Hier das Beweisfoto:

Delphinflosse 1
Delphinflosse
Ein ganzer Delphin?
Ein ganzer Delphin?

Ich bin übrigens nicht der einzige, der versucht diese Erscheinungen auf Foto zu bannen. Die Nachbarin zwei Handtücher weiter hatte auch die ganze Zeit die Linse vor den Augen. Ich vermute aus ähnlichen Gründen. Vielleicht hätten wir Dei Kontaktdaten wechseln sollen oder miteinander reden und könnten heute Fotos von Delphinerscheinungen tauschen. Wir verbringen einen schönen Tag am Strand und kommen wohlbehalten wieder zurück. ZU guter letzt wären wir noch beinahe in eine Radarkontrolle reingerauscht. Zum Glück kontrollte die in die andere Richtung. Ich hab mich noch gewundert:“Was steht denn der da so bescheuert“. Wir warnen noch ein paar Entgegenkommer und kommen schnell auf die Fähre. Das war unser vorletzter Tag auf den Outer Banks.

Eine kleine Anekdote noch von der Hinfahrt: Immer skeptisch bleiben, wenn kleine Kinder plötzlich ruhig sind. In unserem Fall wurde der Filzstift mal im Gesicht getestet. Funktioniert! Und so ein Kleinkind mit Bart sieht irgendwie schon komisch aus 🙂 Da fällt mir noch was ein: aus einer Kühltasche und einem Bodyboard kann man einen prima Sonnenschutz bauen.

Wenn man keinen Sonnenschirm parat hat...
Wenn man keinen Sonnenschirm parat hat...

Komische Autos

Das brennt mir ja die ganze Zeit schon in den Fingern. Hier fahren ja schon auch komische Autos rum. Nicht große Geländewagen oder exotische Sportwagen? Nein, hässliche – wie ich finde – Kleinstwagen, die aussehen wie eine Mini-Kopie aus ja, ich weiß gar nicht. Scion heißt der Hersteller.

Screenshot aus dem 360° Konfigurator
Screenshot aus dem 360° Konfigurator vom xB

Selbst bei der Website www.scion.com wird mir ein wenig schlecht. Das liegt aber an den Videos, die da gerade im Hintergrund ablaufen. Scion ist übrigens ein Label von Toyota, was m.E. mal wieder beweist, das die Toyota Designer etwas komsich drauf sein müssen. Scion ist in USA und im nahen Osten eine etablierte Marke, sagt Wikipedia. Da ich ja in die Zukunft schauen kann muß ich verwundert feststellen, dass Nissan am 21.11. einen „Cube“ auch in Deutschland rausbringen will. Naja, wahrscheinlich bin ich einfach noch nicht reif für solches Design…

Frittierter Fisch und andere Leckereien

Nach meiner Grillkunst an den vergangenen Abenden, wollten wir auf jeden Fall auch noch in den Genuß der lokalen Küche und somit auch der OBX (Outerbanks)-Gastronomie kommen. Wenn ich nun auf einer Insel weile, jedes zweite Auto 1-5 Angeln an der Front hat und Ferienhäuser als Feature eine Fischsezierstation ausweisen, war es für mich klar, dass ich ein Restaurant mit Fisch auf der Karte sein soll.  Wir entscheiden uns für Sand bar & Grille, einem Diner, der am Wasser liegt, und tolle Sicht zum Sound bietet, und laut  Außenwerbung Fisch und Fleisch anbietet.
Das Restaurant befindet sich im Obergeschoss. Unten scheint eine Art Spielhalle und ein Geldautomat zu sein. Interessante Kombination. Schnell werden wir seated, in die Mitte des Restaurants. Kindersitz gibt es sofort. Das Publikum im Restaurant sieht normal / leger gekleidet aus, o.k., die Trainingsanzugträger an der Bar sind mir vielleicht einen Tick zu leger.

Was gibt es zum essen zu sagen? Als Starter gab’s bei und Calamaris. Die waren gut.  Die Hauptspeisen sind so ausgelegt, das man meist 2 Sideorders (Beilagen) dazunehmen kann (zur Wahl stehen French fries, Onion rings, Cole Slaw, Baked potato, Apple sauce, Veggies) . Ich nehme die Fried Seafood Platter bestehend aus fried shrimp, flounder, and crab cake, meine Begleitung Chicken Tenders with French Fries, Grilled chicken sandwich und eine Art Kotelett (Original Namen vergessen und nicht auf dem Online Menu gefunden).

Ich würde einmal sagen, im Großen und Ganzen sind wir zufrieden. Ich musste feststellen, dass so eine Ansammlung von frittierten Fischwaren doch zu viel ist. Frittierte Shrimps, frittierte Flounder. Flounder ist übrigens auch Butt genannt. Anderer nennen sie Flunder. Und eine Flunder scheint laut Wikipedia keine Scholle zu sein. Wenn ich die Flounder mit einer frischen, in Hamburg gebratenen Scholle vergleichen will, gelingt mir das nicht. Die Scholle aus HH hat um Welten mehr Geschmack.  Das Gemüse ist o.k., meine Zwiebelringe als 2te Sideorder vielleicht nicht die schlaueste Wahl.  Der Crab cake schmeckt nicht so intensiv, wie ich das erwartet hatte. Naja, kann er ja nichts dafür.

Die Koteletts schmecken ein wenig zimtig, was der Bestellerin nicht 100%ig zusagte.

Dennoch satt verlassen wir den Grille. Espresso gab’s leider nicht. Ich bin allerdings beeindruckt, dass man wirklich Apple Sauce als Side order bekommen kann. Wenn ich mir das vorstelle: ein 20 oz. Porterhouse Steak und dazu Apfelsößchen und Eisbergsalat? Na Mahlzeit.

Getränkemäßig (also außer Espresso) oder sagen wir lieber Biermäßig trumpft der Laden auf. Ich glaube, 20 Sorten gabs da bestimmt.

Wie erwartet erhalten kurz nach Beendigung des Essens und keiner weiteren Bestellung (es gab ja keinen Espresso) die Rechnung und gehen Satt nach Hause. Ach ja, einen tollen Sonnenuntergang und tollfarbigen Himmel konnten wir durch die Panoramafenster beobachten. Naja, zumindest die, die nicht wie ich mit dem Rücken zu den Fenster saßen.