Bye bye Cape Hatteras, hello Wright Brothers

Es ist vorbei -bei -bei… Man könnte mich jetzt singen hören. Statt dessen renne ich mit einem Staubsauger durch unser Ferienhaus. Saugen ist Vorschrift beim ausziehen. Der Rest kann grob gereinigt werden, Spülette ist noch anzustellen. Betten abziehen. Wäre das der letzte gebuchte Tag, würde sicherlich Hektik aufkommen, denn Schlüsselabgabe ist um 10.00 Uhr. Da wir aber noch bis morgen Zeit haben, ist alles o.k. So beladen wir gemütlich unser Auto und fahren zum Rental Office, grübelnd, was wir mit dem Balkonfliegengitter machen. Dieses klemmte vom ersten Tag an, aber natürlich hatten wir keine Lust, das zu melden. Ging ja irgendwie. Gegen Ende gings nicht mehr ganz so gut, das Fliegengitter war komplett aus der unteren Schiene raus. Ansonsten ist alles heil geblieben. Im Office schauten sie uns etwas verstört an, aber es war alles gut. Natürlich habe ich von dem Fliegengitter erzählt („look after it“), aber auch erwähnt, dass das vorher schon ein bissl kaputt war. Ich bin gespannt, was aus unseren 200 USD Kaution wird, die in 45 Tagen zurückbezahlt werden sollen.

Also, auf den Weg mit uns. Wie das leben so spielt, wechselt mitten auf einer dieser ewig langen Brücken unser Restmeilen anzeige von 45 auf Low range und die Tankanzeige fängt an zu blinken. Das hat man nun davon, wenn man erst eine angemessene Tankstelle ansteuern möchte. MIt letztem Tropfen finden wir eine Provinztanke, nachdem wir zuvor schon mal vorsichtshalber von der Umgehungsstrasse abgewichen sind. MIt vollem Tank geht’s nach Kill Devil Hills Richtung Wright Brothers Monument. Die Gegend ist hier übrigens wesentlich urbaner und touristischer als bei uns im Süden der Inseln. Ich muss gestehen, ich fand das dörfliche wesentlich schöner.
Nun kommen wir zum Wright Brothers Memorial. Natürlich ein Drive in Memorial. Den Eintritt zahlt man an einer Durchfahrkasse. Dass das ganze mit dem Auto befahrbar ist, hat auch seinen Grund. Das Denkmal ist einfach beeindruckend groß. Wenn man den amerikanischen Weg verfolgt führt man nun 25% um den Hügel mit dem Denkmal drauf und parkt auf dem ersten Parkplatz. Hochlaufen, runterschauen, drumrumlaufen.

Das Denkmal aus der Ferne
Das Denkmal aus der Ferne

Beeindruckt sein. Runterlaufen, weiter fahren (25%). Modell / Skulptur anschauen.

Die Skulptur des ersten Fluges
Die Skulptur des ersten Fluges

Weiterfahren zum Museumsteil I. Hier geht es um die Wright Brothers, die ja eigentlich ein Fahrradgeschäft hatten. Aus diesem Grunde sind auch fast alle Teile der ersten Flugapparate Fahrradteile. Es geht aber auch im Museum um generell Personen aus dem Bereich der Luftfahrtexperimente, ja auch Otto Lilienthal konnte ich finden. Dazu gab es noch ein Modell des Fluggaeräts. Draußen auf der Freifläche gibt es den „Original“-Wohnschuppen und symbolisiert, wie weit die Herren jeweils geflogen sind. In einer letzten Halle gibt es Durchmischtes, von Wohnung der Brüder, Versuchsnachstellungen bis hin zu NASA-Werbung.

Blick auf Museumsgebäude
Blick auf Museumsgebäude

Irgendwann fahren wir weiter Richtung Norden. Wie sich rausstellt, ist die Strecke TOP. Meist mehrspurig. Hätten wir die mal am Anfang genommen. Sehr eindrucksvoll fand ich die ganzen großen Brücken und die Hafen-/Weftanlagen von Norfolk/ Portsmouth / Newport News. Welche Stadt es genau war habe ich vergessen. Aber der Übergang ist fließend. Hier sind wir dann auch etwas essen gegangen. Das ist aber eine andere Geschichte.

Ocracoke, die Zweite: Die Rückkehr der Killermücken

Naja, eigentlich waren sie wohl noch da die Killermücken, aber lasst uns am Anfang anfangen: Nachdem ich immer wieder lesen musste, dass Herr Dr. Beach den Ocracoke’schen Strand als einen der besten in den USA deklariert hat, begann ich mich zu schämen, ihn nicht gesehen zu haben. Auch den Nature Trail wollte ich eigentlich noch inspizieren. Umso besser, dass wir noch einen unverplanten Tag hatten und somit für diesen Tag ein Ziel.
Die Wartezeit an der Fähre (siehe der Bericht zu Ocracoke I) verkürzten wir durch Shopping im Souvenir Laden. Eigentlich kam die Fähre aber ratz fatz und schnell waren wir auf der Insel. Auf der Suche nach dem Nature Trail, den wir als erstes ablaufen wollten – mit seiner 3/4 mile und den geschätzten 30 Minuten Laufzeit auch durchaus als kinderfreundlich eingestuft- fahren wir einmal bis ins Dorf (anderes Ende der Insel). Nach Studium der Karte (ja, immer im Nachhinein machen)=, stellen wir fest, dass wir den Parkplatz schon passiert haben müssen. Also wieder zurück. Tatsächlich finden wir Parkplatz und Trail. Das Schild ist so schlau aufgestellt, dass man es nur sehen kann, wenn man von Dorf in Richtung Fähre unterwegs ist.
Geduscht in Autan, gerüstet mit Kinderwagen und Wasser machen wir uns auf den Weg. Was wir hier allerdings erleben, ist nicht mehr schön. Die Moskitos fallen uns förmlich an und selbst eine direkte Autandusche hilft nicht wirklich. Und wie erkläre ich einem Kleinkind, dass ich es anfange zu hauen – überhaupt und grundlos… Nachdem wir uns nun alle 1-2 heruntergehauen haben, beschließen wir, daß wir das auch nur 30 Minuten nicht durchhalten wollen und spurten zurück zum Auto. Zum Glück sind wir ja nur 50 Meter weit gekommen. Im Auto sitzend killen wir die letzten mit eingeschleppten Mücken und schauen belustigt der Dame zu, die gerade ihren Hund Gassi führt, sie hatte wohl kein Autan. Für mich ist klar: So muss Schuhplattler entstanden sein. Also ab zum nächsten Strandparkplatz. Da wir ja schon einmal hin und her gefahren sind, wissen wir, wo es hingehen soll. Wir entscheiden und für einen Strandaccess mit Dusche am Parkplatz und laufen über die Dünen. Der Strand ist wirklich schön, sehr breit. Interessanterweise ist dies eine Stelle, an der sich Autos und Fußgänger den Strand teilen, was bedeutet, dass ab und zu mal ein Auto vorbeikommt, was mein Stranderlebnis nicht wirklich beeinträchtigt.

Der Strand ist weit und die Autos stören uns nicht
Der Strand ist weit und die Autos stören uns nicht

Interessanterweise entdecke ich im Meer etwas, was ich für Delphine halte. Meinen Sonnenstich hatte ich ja schon. Man sieht immer wieder schwarze Flossen aus dem Wasser kommen. Ähnliches berichteten meine Mitreisenden schon von dem Tag, an dem ich wegen Sonnenbrand nicht richtig am Strand war. Ich versuche natürlich, das alles zu fotografieren. Hat aber nur mäßig geklappt. Während man das Deer auf dem Cape Hatteras Parkplatz m.E. noch erkennen kann, habe ich hier nur schwarze Pixel im Hintergrund. Vielleicht der schwarze Hai? Hier das Beweisfoto:

Delphinflosse 1
Delphinflosse
Ein ganzer Delphin?
Ein ganzer Delphin?

Ich bin übrigens nicht der einzige, der versucht diese Erscheinungen auf Foto zu bannen. Die Nachbarin zwei Handtücher weiter hatte auch die ganze Zeit die Linse vor den Augen. Ich vermute aus ähnlichen Gründen. Vielleicht hätten wir Dei Kontaktdaten wechseln sollen oder miteinander reden und könnten heute Fotos von Delphinerscheinungen tauschen. Wir verbringen einen schönen Tag am Strand und kommen wohlbehalten wieder zurück. ZU guter letzt wären wir noch beinahe in eine Radarkontrolle reingerauscht. Zum Glück kontrollte die in die andere Richtung. Ich hab mich noch gewundert:“Was steht denn der da so bescheuert“. Wir warnen noch ein paar Entgegenkommer und kommen schnell auf die Fähre. Das war unser vorletzter Tag auf den Outer Banks.

Eine kleine Anekdote noch von der Hinfahrt: Immer skeptisch bleiben, wenn kleine Kinder plötzlich ruhig sind. In unserem Fall wurde der Filzstift mal im Gesicht getestet. Funktioniert! Und so ein Kleinkind mit Bart sieht irgendwie schon komisch aus 🙂 Da fällt mir noch was ein: aus einer Kühltasche und einem Bodyboard kann man einen prima Sonnenschutz bauen.

Wenn man keinen Sonnenschirm parat hat...
Wenn man keinen Sonnenschirm parat hat...

Komische Autos

Das brennt mir ja die ganze Zeit schon in den Fingern. Hier fahren ja schon auch komische Autos rum. Nicht große Geländewagen oder exotische Sportwagen? Nein, hässliche – wie ich finde – Kleinstwagen, die aussehen wie eine Mini-Kopie aus ja, ich weiß gar nicht. Scion heißt der Hersteller.

Screenshot aus dem 360° Konfigurator
Screenshot aus dem 360° Konfigurator vom xB

Selbst bei der Website www.scion.com wird mir ein wenig schlecht. Das liegt aber an den Videos, die da gerade im Hintergrund ablaufen. Scion ist übrigens ein Label von Toyota, was m.E. mal wieder beweist, das die Toyota Designer etwas komsich drauf sein müssen. Scion ist in USA und im nahen Osten eine etablierte Marke, sagt Wikipedia. Da ich ja in die Zukunft schauen kann muß ich verwundert feststellen, dass Nissan am 21.11. einen „Cube“ auch in Deutschland rausbringen will. Naja, wahrscheinlich bin ich einfach noch nicht reif für solches Design…